Im Frühjahr 1951 führte der Vorsitzende der St. Georg Schützenbruderschaft Irlich, Schützenbruder Ewald Hauschild, gemeinsam mit Karl Heinz Damen, ebenfalls Irlich, mehrere Vorbereitungsgespräche mit den Vorsitzenden oder Brudermeistern der im Wiedtal aufwärts bis Roßbach und auf den Höhen des Wiedtals beidseitig bestehenden Schützenvereinigungen (Bruderschaften, Gilden oder Vereine) zur evtl. Gründung eines eigenen Bezirkes. Viele Schützenvereinigungen waren damals noch nicht dem Zentralverband angeschlossen und führten gemäß ihren Satzungen, die auf christliche bzw. katholische Grundthesen aufgebaut waren, ihr eigenständiges und nicht überörtlich organisiertes Vereinsleben.
Es handelte sich damals um die Schützenvereinigungen (Bruderschaften und Gilden) Niederbreitbach, Hausen, Waldbreitbach, Roßbach, Breitscheid, Rahms, Hombach und Verscheid.
Von Seiten des Vorstandes dieser Schützenvereinigungen wurde die Bereitschaft zur Gründung eines eigenen Bezirks erklärt und so traf man sich im gleichen Jahre in Roßbach in der Gaststätte Klein zu einer Gründungsversammlung. Es waren zu dieser Versammlung seitens des Schützenbruders Ewald Hauschild aus Irlich die Vorstandsmitglieder der vorstehend genannten Vereine eingeladen und auch sehr zahlreich erschienen, so dass nach kurzer, aber präziser Information der Anwesenden durch den Einladenden der erste Vorstand gewählt wurde.
Es waren dies:
Ewald Hauschild (St. Georg Irlich) als Bundesmeister
Johann Becker, (St. Hub. Roßbach) als 2. Bundesmeister
Karl-Heinz Damen, (St. Georg Irlich) als Geschäfts-/Schriftführer
August Frensch, (St. Hub. Niederbreitbach) as Kassierer/Schatzmeister
Alfons Mülhöfer, (St. Georg Irlich) als Schießmeister
Außerdem sollten alle Vorsitzenden bzw. Brudermeister der angeschlossenen Bruderschaften dem erweiterten Vorstand mit Sitz und Stimme angehören.
Es wurde dann beschlossen, dem Zentralverband in Köln die Gründung des Bezirks mit der Bezeichnung Wied und den gewählten Vorstand mitzuteilen und die Satzung des Zentralverbandes als verbindliche Satzung des Bezirkes Wied zu erklären.
In dieser Gründungsversammlung wurde dann auch beschlossen, dass die amtierenden Könige der angeschlossenen Vereine im Frühjahr sich zum Ausschießen des Bezirkskönigs an einem jeweils zu bestimmenden Austragungsort treffen sollen und dieser Tag als Bezirksfest gestaltet werden soll.
Die Gestaltung wurde jeweils in die Hände des Vorstandes der austragenden Vereinigung gelegt, die mit dem Bezirksvorstand das Programm absprach. Gleichzeitig wurde aber auch festgehalten, dass der ermittelte Bezirkskönig in feierlicher Form – so wie in Irlich bereits praktiziert – in der Kirche gekrönt werden sollte. Der Bundesmeister versprach den Bruderschaften zu jedem Bezirksfest den vereinseigenen Spielmannszug von Irlich zur kostenlosen Begleitung eines Festzuges und musikalischen Umrahmung des Festes zur Verfügung zu stellen.
Soweit sich Karl Heinz Damen erinnern konnte, waren seinerzeit bei der Gründung des Bezirkes folgende Mitglieder der einzelnen Bruderschaften anwesend:
- Roßbach
Johann Becker, Josef Huhn, Anton Gries - Breitscheid
Alois Brücken - Waldbreitbach
Johann Over, Johann Zimmermann, Toni Boden - Niederbreitbach
Johann Scheid, Peter Saal, August Frensch - Verscheid
Peter Becker, Thomas Hännes, Toni Schmidt - Hausen
Johann Becker, Simon Krumscheid - Rahms
Matthias Schützeichel - Irlich
Ewald Hauschild, Alfons Mülhöfer, Karl-Heinz Damen
Zwei Jahre später schied die Bruderschaft Rahms aus unserem Bezirk aus und schloss sich dem neu gegründeten Bezirk Burg Altenwied an. Ebenfalls löste sich kurze Zeit später die Schützenvereinigung Hombach auf. Fast zur gleichen Zeit löste sich auch die Bruderschaft Breitscheid auf. Im Jahre 1954 trat die Schützenbruderschaft St. Hubertus Kurtscheid und am 01. April 1959 die Schützenbruderschaft St. Georg Frorath dem Bund der Historischen deutschen Schützenbruderschaften bei. 1974 wurde die Bruderschaft Verscheid als ruhend gemeldet und am 12.10.1974 gründeten einige Schießsportbegeisterte die Schützengilde Siebenmorgen, die sich später umbenannte in Fernthal-Siebenmorgen und 2000 in die Schützengilde St. Hubertus Fernthal e.V.
Im Jahre 2010 begannen Überlegungen zum 60jährigen Jubiläum ein eigenes Wappen zu präsentieren. Nach vielen Entwürfen und Diskussionsrunden konnte pünktlich zum Fest das Wappen vorgestellt werden:
Es befindet sich in ähnlicher Form bereits seit langem auf unserer Standarte und stellt das Wiedtal zwischen Neustadt und Neuwied und die angrenzenden Höhen dar.
Zum Ende des Jahres 2018 löste sich die St. Eust. Schützenbruderschaft Hausen auf, und schied damit auch aus dem Bezirksverband aus.